Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Bank will sich an den Kapitalmärkten weniger Geld als bislang gedacht für ihre Refinanzierung besorgen.
Statt der ursprünglich für 2020 geplanten 15 bis 20 Milliarden Euro will Deutschlands größtes Geldhaus nun 10 bis 15 Milliarden Euro einsammeln, wie Konzerntreasurer Dixit Joshi am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Anleiheinvestoren erklärte. Ein Grund dafür seien die Maßnahmen der Notenbanken im Kampf gegen die Corona-Krise. "Wir werden die verschiedenen Möglichkeiten der Zentralbanken inklusive TLTRO III nutzen", sagte Joshi.
Die EZB hat große, zielgerichtete Geldspritzen für Banken aufgelegt, in der Fachwelt TLTRO III genannt, um in der Krise die Liquiditätsversorgung sicherzustellen. Das bedeute aber nicht, dass man sich für die Refinanzierung auf die Zentralbanken verlasse, sagte Joshi. Aber diese Instrumente seien nun mal verfügbar.
Der geringere Refinanzierungsbedarf erlaube es der Deutschen Bank, bei der Ausgabe von Anleihen flexibel zu sein, sagte Joshi. Im ersten Quartal hat sich die Bank bereits 5,6 Milliarden Euro an den Kapitalmärkten besorgt.