Düsseldorf (Reuters) - Der Essener Spezialchemiekonzern Evonik senkt wegen der Schwäche wichtiger Abnehmer-Branchen die Prognose.
Der Konzern habe zwar im ersten Quartal nur geringe Rückgänge bei Umsatz und operativem Ertrag verbucht, doch zeichne sich mittlerweile deutlicher als zu Jahresbeginn ab, "wie schwer die Pandemie die globale Konjunktur in diesem Jahr belasten wird", räumte der Konzern am Donnerstag ein. Evonik erwartet nun einen Umsatz zwischen 11,5 und 13 Milliarden Euro sowie ein bereinigtes Ebitda zwischen 1,7 und 2,1 Milliarden Euro. Zuvor hatte Konzernchef Christian Kullmann noch einen stabilen Umsatz von rund 13,1 Milliarden Euro sowie ein bereinigtes Ebitda zwischen zwei und 2,3 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) ging von Januar bis März um fünf Prozent auf 513 Millionen Euro zurück, teilte Evonik weiter mit. Der Umsatz schrumpfte leicht um ein Prozent auf 3,24 Milliarden Euro. Evonik bekam dabei die schwache Nachfrage aus der kriselnden Autoindustrie sowie die Folgen des niedrigen Ölpreises zu spüren - Vorräte mussten etwa abgewertet werden.
Kullmann richtet Evonik auf margenstarke Geschäfte rund um die Spezialchemie aus. Dies soll sich nach den milliardenschweren Zukäufen der vergangenen Jahre nun auch in der Konzernstruktur spiegeln: Zum 1. Juli werden die bisherigen drei operativen Segmente in vier Divisionen überführt, die sich durch klare strategische Rollen besser steuern lassen und den Konzern schlagkräftiger machen sollen. Mit dem Umbau will Evonik auch rund 150 Stellen einsparen und die Kosten bis Ende 2021 um jährlich 25 Millionen Euro drücken.