München (Reuters) - Siemens geht beim Börsengang seiner Kraftwerks- und Energietechnik-Sparte Ende September betont auf Distanz zu dem neuen Unternehmen.
Der Münchner Industriekonzern behält selbst nur 35,1 Prozent der Aktien von Siemens Energy und verpflichtet sich in einem "Entherrschungsvertrag", keinen größeren Einfluss mehr auf das Geschäft zu nehmen, wie er am Dienstag ankündigte. Das Anteilspaket soll innerhalb von 12 bis 18 Monaten nach dem Börsengang weiter deutlich reduziert werden, wie es in dem 280-seitigen Spaltungsbericht heißt. Weitere 9,9 Prozent bekommt der Siemens Pension Trust, der die Papiere ebenfalls nach und nach verkaufen dürfte, um mit dem Erlös die Betriebsrenten zu zahlen. Den Rest der Aktien wird bis zum 28. September an die Siemens-Aktionäre verteilt, die für je zwei Papiere einen Siemens-Energy-Anteilsschein erhalten.
Im Aufsichtsrat von Siemens Energy beansprucht die Siemens AG maximal drei von 20 Sitzen, stellt aber mit dem scheidenden Konzernchef Joe Kaeser den Aufsichtsratsvorsitzenden. In das Gremium ziehen außerdem unter anderem der ehemalige SPD-Chef Sigmar Gabriel und die Geschäftsführerin des Automobilverbandes VDA, Hildegard Müller, ein.