Reuters

Lufthansa kann Staatshilfen anderer Ländern annehmen

18.08.2020
um 11:07 Uhr

Berlin/Frankfurt/Zürich (Reuters) - Die Bundesregierung hat den schon ausgehandelten Staatshilfen Österreichs, Belgiens und der Schweiz für die jeweiligen Töchter der Lufthansa zugestimmt.

Der Ausschuss des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) habe am Montag der Airline grünes Licht für die Annahme der Finanzierungszusagen aus den drei Ländern gegeben, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag in Berlin mit. Deutschland hat die Lufthansa in der Corona-Krise mit Staatshilfen in Höhe von neun Milliarden Euro vor dem Kollaps gerettet. Die Hilfen der anderen Staaten für die Tochtergesellschaften Austrian Airlines (AUA), Brussels Airlines und Swiss/Edelweiss standen unter Genehmigungsvorbehalt der Bundesregierung.

"Die Bundesregierung begrüßt das Engagement der anderen Länder ausdrücklich", erklärte das Wirtschaftsministerium. In Regierungskreisen hieß es, die Hilfen der anderen Länder entlasteten den deutschen Steuerzahler. Nach der Vereinbarung zum Stabilisierungspaket für die Lufthansa können die Finanzhilfen der anderen Staaten vom Neun-Milliarden-Paket der Bundesregierung abgezogen werden.

Die Schweiz gibt eine Staatsgarantie für 85 Prozent eines Bankkredits in Höhe von 1,5 Milliarden Franken und damit 1,2 Milliarden Euro an die Lufthansa-Töchter Swiss und Edelweiss. Die Fluggesellschaft wolle das Geld zuzüglich Zinsen so schnell wie möglich zurückzahlen, erklärte Swiss. Bereits im Mai hatte die Schweiz grünes Licht für die Kredite gegeben. Das Gros der Mittel soll von den Großbanken UBS und Credit Suisse kommen. Österreich greift Austrian Airlines mit einem Kredit und einem Zuschuss von insgesamt 450 Millionen Euro unter die Arme. Belgien gibt Brussels Airlines 290 Millionen Euro Kredit. Die Lufthansa selbst stützt AUA und Brussels ebenfalls. Die Aktien des MDax-Konzerns legten um fast drei Prozent zu.

LUFTHANSA AG VNA O.N.

WKN 823212 ISIN DE0008232125