Stockholm (Reuters) - Nach dem Geschäftseinbruch in Frühjahr infolge der Coronakrise sieht sich der weltweit zweitgrößte Modekonzern H&M auf Erholungskurs.
Nach ersten Berechnungen schaffte die schwedische Modekette im dritten Quartal die Rückkehr in die schwarzen Zahlen, wie H&M am Dienstag mitteilte. "Die Erholung der H&M-Gruppe ist besser als erwartet", hieß es. Weniger Rabatte als befürchtet und eine starke Kostenkontrolle hätten die Rückkehr in die Gewinnzone befördert.
Der Vorstand bezifferte den Vorsteuergewinn mit rund zwei Milliarden Kronen (200 Millionen Euro). Der Nettoumsatz sank um 19 Prozent auf 50,9 Milliarden Kronen.
An der Börse kamen die Zahlen gut an: Die Aktie schnellte über 13 Prozent in die Höhe. "Sehr gute Nachrichten und weit über den Schätzungen", kommentierte Anne Critchlow, Analystin von Societe Generale. "Nach den Ergebnissen des zweiten Quartals warnte das Management, dass höhere Abschläge das Ergebnis um etwa zwei bis drei Prozentpunkte beeinträchtigen würden, aber es scheint sich nun ein leicht positiver Effekt ergeben zu haben, hieß es bei Analysten von Carnegie.
H&M hatte im zweiten Quartal bei einem Umsatzeinbruch von rund 50 Prozent einen Verlust vor Steuern von 6,48 Milliarden Kronen verbucht. Der Vorstand steuerte mit Kostensenkungen gegen. Konzernchefin Helena Helmersson befürchetet dass Preisabschläge auch im dritten Quartal belasten könnten. Analysten erwarteten ebenfalls, dass sich der Konzern nur langsam erholen werde. H&M wird am 1. Oktober seinen vollständigen zwwischen bericht vorlegen.
Der größte Wettbewerber von H&M, die Zara-Mutter Inditex, wird am Mittwoch ihre Quartalsergebnisse veröffentlichen, die britische Next und John Lewis berichten am Donnerstag.