Stockholm (Reuters) - Der weltweit zweitgrößte Modehändler H&M profitiert von seinem Sparkurs und dem schönen Sommerwetter.
Der Betriebsgewinn ging von März bis Mai nicht so stark zurück wie erwartet, wie das schwedische Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Firmenchefin Helena Helmersson sprach von einem guten Start in das Sommergeschäft. "Die Bedingungen für zunehmendes Wachstum und Profitabilität entwickeln sich für uns weiterhin in eine günstige Richtung."
An der Börse kam das gut an: Die Aktien schnellten um mehr als elf Prozent nach oben und notierten so hoch wie seit 16 Monaten nicht mehr. "Ich war wirklich überrascht, dass H&M seine Lagerbestände abverkauft hat, ohne zusätzlich Werbung zu machen - darauf lassen die Abschreibungen schließen, die auf Vorjahresniveau lagen", sagte Cedric Rossi, Analyst bei Bryan Garnier in Paris.
Ein Rückgang in der Gewinnmarge rückte in den Hintergrund. H&M machte steigende Kosten für Rohstoffe und Fracht für den Margenrückgang verantwortlich. Inzwischen sei hier eine Entspannung zu erkennen. "Die externen Faktoren, die unsere Einkaufskosten beeinträchtigen, verbessern sich weiterhin. Die Arbeit am Sparprogramm kommt mit Vollgas voran, und die Arbeit, die wir in den vergangenen Jahren geleistet haben, fängt an, Früchte zu tragen", sagte Helmersson.
Von März bis Mai erwirtschaftete H&M einen Betriebsgewinn von 4,74 Milliarden schwedischen Kronen (403 Millionen Euro), nach 4,98 Milliarden Kronen vor Jahresfrist. Von Refinitiv befragte Analysten hatten im Schnitt aber nur mit 4,07 Milliarden Kronen gerechnet.
Im China-Geschäft sei H&M noch nicht am Ziel, aber es gehe in die richtige Richtung, sagte Helmersson. Chinesische Kunden hatten das Unternehmen wegen seiner Haltung zu mutmaßlichen Menschenrechtsverletzungen in der Region Xinjiang boykottiert. Der Bekleidungshändler legt keine Umsatzzahlen für einzelne Länder mehr vor. In der ersten Jahreshälfte zogen aber die Geschäfte im asiatisch-pazifischen Raum an.
(Bericht von Marie Mannes, geschrieben von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)