Reuters

Spanisches Gericht sieht im Zinsstreit keinen Marktmissbrauch von Banken

21.10.2020
um 15:27 Uhr

Madrid (Reuters) - Im Prozess um vermeintlich zu viel verlangte Hypothekenzinsen hat das oberste spanische Gericht den Banken in Spanien den Rücken gestärkt.

Die Zinsberechnungen für Immobilienkredite auf Grundlage des spanischen Hauspreisindex IRPH seien legitim gewesen, urteilte der oberste Gerichtshof am Mittwoch. Bei vier von fünf Fällen, die das Gericht bislang analysiert habe, gebe es keine Hinweise auf Marktmissbrauch. In einigen Fällen seien Banken gegenüber Kunden aber nicht transparent genug gewesen. Den Instituten, die mit den Folgen der Corona-Krise zu kämpfen haben, drohen damit keine milliardenschweren Rechtsrisiken.

Hintergrund ist, dass Banken in Spanien bei Hunderttausenden Kunden 2007 und 2008 bei Zinsberechnungen für Immobilienkredite den IRPH-Index verwendet haben und nicht den Interbankenzinssatz Euribor. Als die Europäische Zentralbank die Zinsen senkte, fiel der Euribor-Satz stärker als der IRPH. Verbraucherschützer schätzen, dass Kreditnehmer deshalb 37 Milliarden Euro mehr Zinsen gezahlt haben. Der Europäische Gerichtshof hatte bereits im März erklärt, ein Durchschnittsverbraucher müsse in der Lage sein, die Berechnungsmethode zu verstehen.

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