Reuters

Stahlkonzern Voestalpine stampft Ziele ein

11.11.2015
um 09:56 Uhr

Wien (Reuters) - Der Stahl- und Verarbeitungskonzern Voestalpine verabschiedet sich wegen einer anhaltend schwachen Nachfrage aus der Öl- und Gasbranche von seinen Geschäftszielen.

Nachdem sich die Lage in beiden Sektoren seit Ende des Sommers weiter verschärft habe, zeichne sich nun für das dritte und vierte Quartal eine schwächere Ergebnisentwicklung ab, teilten die Österreicher am Mittwoch mit. Daher sei die bislang für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2015/16 erwartete Steigerung des operativen Ergebnisses (Ebitda) und des Betriebsgewinns (Ebit) nicht mehr zu schaffen, hieß es.

Unter Einbeziehung von Sondereffekten - erstmals wurden Tochterunternehmen voll konsolidert - rechnet der Linzer Konzern aber weiterhin damit, die operativen Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr steigern zu können. Voestalpine-Chef Wolfgang Eder denkt nun über ein neues Kostensenkungsprogramm nach. Anleger reagierten enttäuscht und schickten die Aktie auf Talfahrt. Die Papiere verloren mehr als drei Prozent und waren damit Schlusslicht im Wiener Leitindex ATX.

SINKENDE NACHFRAGE IN DER ÖLBRANCHE

Die Voestalpine produziert etwa Röhrenbleche für Pipelines. Aufgrund des stark gesunkenen Ölpreises halten sich die Branchengrößen jedoch mit Investitionen zurück. Die schwächelnde Nachfrage habe bereits im zweiten Quartal ihre Spuren hinterlassen. Während der Umsatz auf 2,8 (Vorjahr: 2,7) Milliarden Euro stieg, sank der Betriebsgewinn sank auf 206,8 (Vorjahr: 226,3) Millionen Euro. Analysten hatten jedoch mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet.

Neben der schwächelnden Nachfrage aus der Öl- und Gasbranche kam es dem Unternehmen zufolge zu einem generellen Verfall der Stahlpreise auf den europäischen Spotmärkten. Ursache dafür seien zum einen die seit Jahren anhaltende Schwäche des europäischen Bausektors als einer der Hauptabnehmer der Stahlindustrie. Zum anderen hätten sich die massiv zunehmenden Stahl-Importe aus China bei einer gleichzeitigen erheblichen Überkapazität in Europa negativ ausgewirkt.

voestalpine AG

WKN 897200 ISIN AT0000937503