Reuters

Aktionärsvertreter DSW klagt gegen Beschluss auf Springer-HV

05.01.2021
um 15:02 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Aktionärsvereinigung DSW geht juristisch gegen den Beschluss der Axel-Springer-Hauptversammlung zum Herausdrängen der restlichen Kleinaktionäre vor. Man habe Klage eingereicht gegen den Squeeze Out-Beschluss auf der Online-Hauptversammlung am 26. November 2020, teilte die DSW am Dienstag mit. "Aus unserer Sicht wurden die von der Covid-19-Gesetzgebung geschaffenen Möglichkeiten, die Aktionärsrechte massiv einzuschränken, unverhältnismäßig genutzt", sagte Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. Mit dem juristischen Schritt wolle man geklärt wissen, "ob bei einer virtuellen Hauptversammlung nahezu alle Aktionärsrechte eingeschränkt werden dürfen – und dies unabhängig von der Tragweite der Beschlussfassungen".

Von Springer war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Im April hatte Springer nach 35 Jahren die Börse verlassen, um abseits des Drucks vom Kapitalmarkt langfristig zu wachsen. Ende November drängten dann die Großaktionäre - also vor allem der US-Finanzinvestor KKR, die Verlegerwitwe Friede Springer und Konzernchef Mathias Döpfner - die letzten Kleinaktionäre aus dem Medienkonzern. Die Minderheitsaktionäre hielten zuletzt noch 0,9 Prozent am Herausgeber von "Bild" und "Welt" und bekommen eine Barabfindung von 60,24 Euro je Aktie. Döpfner hatte das von KKR angeschobene Verfahren als hilfreich gerechtfertigt, um die Wachstumsstrategie schneller und einfacher umzusetzen.

Axel Springer SE

WKN 550135 ISIN DE0005501357