Frankfurt (Reuters) - Daimler-Chef Ola Källenius erwartet kräftiges Gewinnwachstum durch die Nutzung digitaler Dienste im Auto.
Seit Einführung des Infotainment-Systems MBUX im Kompaktwagen Mercedes A-Klasse vor drei Jahren hätten sich die Ausgaben der Kunden für digitalen Content verdoppelt, wenn nicht verdreifacht, erklärte Daimler-Chef Ola Källenius in einem Pressegespräch am Donnerstag zur Präsentation der zweiten Generation des Bordcomputers. "Wir machen das nicht nur, um Träume von Ingenieuren zu erfüllen, das ist ein hartes Geschäftspotenzial." Das Ergebnis solle massiv wachsen in dieser Dekade. Bis 2025 will Mercedes-Benz einen operativen Gewinn von einer Milliarde Euro mit digitalen Diensten wie etwa Reservierungsservice für Werkstatttermine oder Restaurantbesuche machen, bekräftigte Källenius. Nach früheren Angaben erzielte der Autobauer damit ein Ergebnis in niedriger dreistelliger Millionenhöhe.
Die neue Version der "Mercedes-Benz User Experience" (MBUX) will Daimler auf der US-Elektronikmesse CES in der kommenden Woche vorstellen. Das neue System soll im Lauf des Jahres zuerst in der neuen Elektro-Luxuslimousine EQS zu haben sein. Es ist in ein durchgehendes, 1,41 Meter breites digitales Armaturenbrett integriert. Dank künstlicher Intelligenz soll es automatisch die gerade nützlichste Funktion anbieten, also etwa den Weg zur nächsten Stromtankstelle bei niedrigem Akkustand. Daimler habe sich besonders viele Gedanken über die Sicherheit gemacht, damit Anwendungen wie Navigation, Unterhaltung oder Kommunikation den Fahrer nicht ablenken. So werde etwa ein Film, den der Beifahrer schaut, abgebrochen, wenn die Kamera im Auto erkennt, dass die Person am Steuer die Augen nicht auf der Straße hat. Zum Preis der Sonderausstattung wollte Källenius nichts sagen.