Hamburg (Reuters) - Der Beginn des Diesel-Betrugsprozesses gegen den früheren Volkswagen-Chef Martin Winterkorn ist wegen der Corona-Pandemie um zwei Monate verschoben worden.
Statt wie bisher geplant am 25. Februar soll die Hauptverhandlung nun am 20. April losgehen, wie das Landgericht Braunschweig am Montag mitteilte. Insgesamt sind bis Mitte April 2023 mehr als 130 Verhandlungstermine anberaumt. Der Prozess gegen Winterkorn und vier weitere VW-Manager wegen der millionenfachen Dieselmanipulation sei zwar nicht direkt von den verschärften Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie betroffen, erklärte das Gericht. Aus Sicht der zuständigen Wirtschaftsstrafkammer erscheine eine Verlegung auf einen Zeitraum im Frühjahr aber sachgerecht.
Im Zusammenhang mit Winterkorns Gesundheitszustand stehe die Vertagung nicht, erläuterte ein Gerichtssprecher. Der ursprünglich für Ende Februar angesetzte Beginn hatte wegen eines ärztlichen Gutachtens auf der Kippe gestanden. Medien hatten berichtet, der 73-Jährige müsse sich einer Hüftoperation unterziehen und sitze im Rollstuhl.
Das Landgericht hatte fünf Jahre nach dem Auffliegen der Manipulation von Diesel-Abgaswerten bei Volkswagen im September zwei Anklagen gegen den damaligen Konzernchef und weitere Manager zugelassen. Das Strafverfahren wegen Marktmanipulation hatte das Gericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft unlängst eingestellt, weil die zu erwartende Strafe in diesem Fall geringer sei als im Strafverfahren im Dieselprozess. Den Vorwurf des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs im Dieselskandal hat Winterkorn zurückgewiesen.