Berlin (Reuters) - Die Ferienfluglinie Condor erwägt einem "Spiegel"-Bericht zufolge weitere juristische Schritte gegen die Lufthansa.
Condor-Chef Ralf Teckentrup wolle bei der EU-Kommission gegen die milliardenschwere Staatshilfe der Bundesregierung für den Konkurrenten intervenieren, berichtete das Magazin am Freitag. Eine Condor-Sprecherin sagte dazu: "Wir prüfen alle juristischen Optionen, um gegen den Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung von Lufthansa vorzugehen." Die beiden Airlines liegen derzeit im Clinch über einen langjährigen Vertrag für Zubringerflüge, den die Lufthansa im vorigen Herbst zum Juni 2021 gekündigt hat. Der Ferienflieger kann damit bisher Zubringerflüge der Lufthansa gemeinsam mit eigenen Verbindungen für eine durchgehende Urlaubsreise verkaufen.
Condor hat sich deshalb bereits beim Bundeskartellamt über die Lufthansa wegen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung beschwert. Hintergrund des Streits ist der Kampf der Airlines um eine Erholung von der schweren Corona-Krise. Die Lufthansa will ihr Ferienfluggeschäft ausbauen, weil hier die Nachfrage schneller wieder steigen wird als bei Geschäftsreisen. Ein Lufthansa-Sprecher sagte zu der Kündigung des Vertrags mit der Condor: "Es wäre unverantwortlich, die Auslastung unserer Flugzeuge zu vernachlässigen und damit weitere Arbeitsplätze bei Lufthansa zu gefährden." Die teilweise milliardenschweren Staatshilfen für Lufthansa und Condor sind auch dem irischen Rivalen Ryanair ein Dorn im Auge. Der Billigflieger geht juristisch auf EU-Ebene gegen die Corona-Hilfen für Airlines vor.