Zürich (Reuters) - Zurich-Chef Mario Greco hat nach dem Kauf des amerikanischen Schaden- und Unfallversicherungsgeschäfts von MetLife im Hinblick auf weiterer Übernahmen abgewinkt.
"Wir planen oder erwägen keine weiteren Zukäufe", sagte der Chef des Schweizer Versicherungskonzerns am Donnerstag. Das MetLife-Geschäft sei ein spezielles Ziel gewesen, an dem der Konzern seit Jahren interessiert gewesen sei. "Jetzt sind wir damit beschäftigt, diese Akquisition zum Laufen zu bringen, und ziehen nichts anderes in Erwägung oder sehen uns um." Zurich hatte die MetLife-Sparte Ende vergangenes Jahres zusammen mit Farmers Exchanges für 3,9 Milliarden Dollar gekauft.
Eine Übernahmewelle in der Versicherungsbranche wegen der Coronavirus-Krise erwartet Greco nicht. "Ich wäre skeptisch, dass dies passieren wird", sagte der Italiener. "Wenn es passiert, dann erst nach dem Ende der Krise, was heute noch nicht der Fall ist." Im Firmenkundengeschäft geschehe die Marktbereinigung ohne Zusammenschlüsse, weil angesichts der harten Bedingungen eine Reihe von Akteuren ausgestiegen seien. "Der Markt auf der kommerziellen Seite hat sich konsolidiert und großen Playern wie uns geholfen, ohne dass M&A-Transaktionen notwendig sind", sagte Greco. Und im Privatkundengeschäft setze die digitale Transformation ein Fragezeichen hinter den Sinn von Übernahmen.