London/Frankfurt (Reuters) - Saudi-Arabien will ab 2024 nur noch Geschäfte mit Unternehmen machen, die ihren regionalen Firmensitz im Königreich haben.
Das gelte für Aufträge, die von der Regierung kämen, sagte Finanzminister Mohammed al-Dschadan der Nachrichtenagentur Reuters. Mit dem privaten Sektor im Land könnten solche Firmen aber sehr wohl noch zusammenarbeiten. Die Initiative soll mehr Investitionen und Arbeitsplätze in Saudi-Arabien schaffen. Der Technologiekonzern Bosch bestätigte in diesem Zusammenhang, eine Absichtserklärung unterschrieben zu haben, nach der Geschäftsmöglichkeiten in dem Land geprüft werden sollen. Bosch erklärte, es gebe bereits ein Büro in Saudi-Arabien. Zur Frage einer Verlagerung seines regionalen Hauptquartiers von Dubai in die saudi-arabische Hauptstadt Riad äußerte sich der Stiftungskonzern nicht.
Siemens wollte auf Anfrage nicht sagen, ob der Konzern an dem Plan einer Regionalvertretung in Dubai festhält oder Riad als Standort in Betracht zieht.
Saudi-Arabiens faktischer Herrscher Kronprinz Mohammed bin Salman will die Wirtschaft des Landes unabhängiger von Öl machen und Investoren anlocken. Bisher nutzten viele Firmen Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten als Zentrale für ihr Nahost-Geschäft. Das Handels- und Finanzzentrum ist mit seinem Glamour und liberalen gesellschaftlichen Leben attraktiv für ausländische Fachkräfte. Saudi-Arabiens Finanzminister Dschadan erklärte, die geplanten Reformen im Land würden die Lebensqualität verbessern, so dass sich Unternehmen und ihre Arbeitnehmer wohlfühlen könnten in Riad. Mit Dubai gebe es einen gesunden Wettstreit. Doch in Saudi-Arabien hätten nicht mal fünf Prozent der in der Region aktiven Firmen ihre Vertretungen. Das Königreich habe daher ein Recht auf einen fairen Anteil.