Zürich (Reuters) - Trotz einem guten Jahresstart rück die Credit Suisse für das laufende Jahr von ihrem Ziel einer Eigenkapitalrendite von zehn Prozent ab.
"Covid-19 ist noch nicht vorbei", sagte Finanzchef David Mathers am Donnerstag zur Nachrichtenagentur Reuters. Dazu komme die Frage, wie groß die Konjunkturhilfen der Regierungen ausfallen. 2021 sei das Umfeld noch sehr unsicher und es sei zudem schwierig, feste Vorhersagen über die Kreditrückstellungen zu treffen. "Wir halten uns also zurück zu sagen, dass wir im Jahr 2021 zehn Prozent machen wollen." Das Kreditumfeld dürfte sich aber 2022 und 2023 normalisieren, sodass die Bank am mittelfristigen Ziel einer Rendite von zehn bis zwölf Prozent festhalte.
Im internationalen Vermögensverwaltungsgeschäft, wo sich der Vorsteuergewinn wegen des starken Frankens und sinkender Zinseinnahmen halbierte, will Credit Suisse das Wachstum ankurbeln. Dazu solle die Einstellung von neuen Beratern und vor allem die Ausweitung der Ausleihungen beitragen, denn der Konzern werde dieser Division mehr Kapital zuteilen. "Aber ich denke, wir werden dort ganz klar längerfristige strategische Veränderungen ins Auge fassen, um dieses Geschäft weiter zu stärken", sagte Mathers.
In China will Credit Suisse ihre Beteiligung an einem heimischen Wertschriften-Gemeinschaftsunternehmen sobald wie möglich auf 100 Prozent aufstocken, kündigte Mathers an. Die Bank prüfe auch, in China Lizenzen zu beantragen, um das Private-Banking vor Ort voranzutreiben. "Natürlich sind wir auch sehr an unseren Aktivitäten in der gesamten asiatisch-pazifischen Region interessiert, nicht nur direkt in China, sondern auch in anderen Märkten...Wir werden versuchen, auch anderswo zu expandieren."