Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung unterstützt im Streit über Exportverbote von Coronavirus-Impfstoffen grundsätzlich die Haltung der EU-Kommission.
Die Mitgliedstaaten müssten die vertraglich zugesicherten Impfdosen erhalten, sagte eine Regierungssprecherin am Montag in Berlin. Aus der EU seien in jüngster Zeit 34 Millionen Dosen in 30 Länder exportiert worden. Von den USA und Großbritannien sei dagegen "fast nichts" in andere Länder geliefert worden. Deshalb sei es richtig, die EU-Exportrichtlinie zu überarbeiten. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe über das Thema am Sonntag mit dem britischen Premierminister Boris Johnson gesprochen.
Ein Sprecher Johnsons warnte die EU am Montag erneut vor Exporteinschränkungen. Zwischen der EU einerseits und vor allem Großbritannien andererseits gibt es Streit über die Lieferung von Impfstoffen. Dabei geht es hauptsächlich um Dosen des britisch-schwedischen Konzerns AstraZeneca, die innerhalb der EU hergestellt wurden. Die Regierungssprecherin verwies darauf, dass das Thema auch beim anstehenden EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag angesprochen werde. Wegen der wieder steigenden Zahl an Coronavirus-Infektionen in ganz Europa werde der Gipfel als Video-Konferenz abgehalten.