Berlin (Reuters) - Die Neuaufstellung der Bonner Finanzaufsichtsbehörde BaFin wird Bundesfinanzminister Olaf Scholz zufolge eher mit einem Personalwechsel an der Spitze gelingen.
Es habe "kein konkretes Vorkommnis" für den jüngsten Wechsel gegeben, sagte Scholz am Donnerstag im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum milliardenschweren Wirecard-Finanzskandal, in dem der BaFin weitgehendes Versagen vorgeworfen wird. Es sei ein langer Prozess vorbereitet und gemeinsam mit der alten BaFin-Führung diskutiert worden. Das Ergebnis sei gewesen, dass ein personeller Neuanfang mehr Sinn mache.
Scholz hatte Ende Januar - und damit ein halbes Jahr nach der Wirecard-Insolvenz im Zuge des Bilanzbetrugs - die alte BaFin-Spitze mit Präsident Felix Hufeld und Vizechefin Elisabeth Roegele vor die Tür gesetzt. Beobachtern zufolge hatte das Bekanntwerden von Insiderhandel mit Wirecard-Derivaten durch einen Mitarbeiter der BaFin-Wertpapieraufsicht das Fass zum Überlaufen gebracht. Neuer BaFin-Chef soll Mitte des Jahres Mark Branson werden. Er ist noch Chef der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma und gilt in der Finanzszene als sehr gute Wahl.