Berlin (Reuters) - Frauen und Berufseinsteiger spüren einer Umfrage zufolge die Folgen der Corona-Krise am stärksten.
Vor allem in Spanien und Italien sind das persönliche Sicherheitsgefühl und die Zuversicht der Menschen in die Zukunft von der Pandemie beeinträchtigt, wie aus einer am Mittwoch vorgelegten Erhebung des Versicherungskonzerns Allianz unter 5000 Personen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien hervorgeht. Frauen und jüngere Menschen empfinden demnach eine größere Unsicherheit rund um ihre finanzielle Situation als Männer. "Das macht eine Überwindung von geschlechterbedingten Ungleichheiten noch dringlicher", erklärte Allianz-Vorständin Renate Wagner.
Bei Frauen ist laut Umfrage auch das Vertrauen in die politische und gesellschaftliche Stabilität geringer als bei Männern - und Frauen machen sich generell mehr Sorgen um ihre Gesundheit. Ferner schultern deutsche und britische Frauen auch einen größeren Teil der Kinderbetreuung. In Deutschland nimmt mehr als die Hälfte der Frauen (54 Prozent) die Kinderbetreuung als eine größere Herausforderung wahr als vor der Pandemie. Jede fünfte Frau gibt an, dass dies viel schwieriger geworden sei. Bei den deutschen Männern sieht das nur rund jeder achte so.
Mehr als die Hälfte aller Befragten unter 30 Jahren sind sich der Umfrage zufolge aufgrund der Virus-Krise unsicher, ob sie nach ihrem Studienabschluss einen Job finden. Die Zahlen in Spanien und Italien sind mit 69 beziehungsweise 70 Prozent am höchsten. In Deutschland trifft dies nur auf rund 51 Prozent zu. Über alle Länder hinweg hat die jüngere Generation am häufigsten das Gefühl, dass sich ihre Karrierechancen verschlechtert haben. Die Älteren, die sogenannten Baby-Boomer, hingegen befürchten wenig bis keine Veränderungen.