Reuters

Bericht - Intel strebt acht Milliarden Euro Hilfe für Chipfabrik an

30.04.2021
um 15:22 Uhr

Brüssel/Berlin (Reuters) - Der US-Chipkonzern Intel strebt einem Bericht zufolge staatliche Hilfen in Höhe von acht Milliarden Euro für den Bau einer Chipfabrik in Europa an.

Intel-Chef Pat Gelsinger sagte der Zeitschrift "Politico", sein Unternehmen habe sowohl die USA als auch die europäischen Regierungen aufgefordert, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Chipproduktion dort im Wettbewerb mit Asien bestehen könne. Gelsinger sollte am Freitag in Brüssel EU-Kommissar Thierry Breton zu Gesprächen über eine europäische Halbleiterstrategie treffen.

Als möglichen Standort für eine Chipfabrik brachte Gelsinger Deutschland ins Gespräch: "Geopolitisch, wenn man in Europa sein will, will man in Kontinentaleuropa sein", sagte er. "Wir denken, dass Deutschland ein guter Kandidat ist - nicht der einzige, aber ein guter Kandidat." Am Donnerstag hatte er mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier gesprochen. Einem Intel-Sprecher zufolge kam er auch mit Managern von BMW und der Deutschen Telekom zusammen. Insidern zufolge soll er auch den Hauptsitz von Volkswagen besucht haben.

Insidern zufolge hegt die Europäische Union Pläne für eine Chip-Allianz mit den heimischen Branchengrößen STMicroelectronics, NXP, Infineon und ASML, um die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern zu reduzieren. Die Chip-Industrie ist aus Kostengründen fast vollständig nach Asien abgewandert. Autobauer und andere Industriekonzerne ächzen derzeit unter der Halbleiter-Knappheit, die den erhofften Aufschwung nach der Corona-Pandemie zu bremsen droht. Mit einer europäischen Chip-Allianz ließe sich das künftig nach Ansicht der EU verhindern.

Intel Corp.

WKN 855681 ISIN US4581401001