Berlin (Reuters) - Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer dringt auf eine nachhaltige Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt.
Zum einen müssten alle Flüchtlinge in Deutschland "sehr rasch und unkompliziert an Sprachkursen verpflichtend teilnehmen", sagte Kramer am Dienstag beim Deutschen Arbeitgebertag in Berlin. Asylsuchende mit hoher Bleibeperspektive müssten dann den gleichen Zugang zu Arbeitsmarkt und Ausbildung erhalten wie Einheimische. Auch sollten ihnen im selben Umfang Zeitarbeit, Praktika und Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik als Brücken in eine Beschäftigung offenstehen. Auch bei der Bezahlung dürfe die Herkunft keine Rolle spielen, mahnte Kramer. Ausnahmen beim Mindestlohn für Flüchtlinge lehne er daher ab.
Kramer sagte, Flüchtlinge könnten das Problem fehlender Fachkräfte alleine nicht lösen. Hierzu sei weiterhin eine gezielte Zuwanderung notwendig. Gleichwohl könnten die aus humanitären Gründen eingereisten Menschen, von denen 70 Prozent unter 30 Jahre alt seien, zu einer ökonomischen, demografischen und kulturellen Bereicherung werden. Da viele der überwiegend jungen Menschen für länger oder gar für immer blieben, müssten alle Chancen für eine zügige Integration genutzt werden.
Telekom-Chef Timotheus Höttges sagte, in den Unternehmen habe es in den vergangenen Wochen eine große Welle des Mitgefühls und der Solidarität mit Flüchtlingen gegeben. "Diese Solidarität muss erhalten bleiben und sie muss weiter gestärkt werden."