Reuters

Bayer belässt Glyphosat-Rückstellungen bei 2 Mrd Dollar

27.05.2021
um 09:27 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Bayer lässt nach dem Rückschlag im Streit um die Beilegung von Glyphosat-Klagen in den USA die Rückstellungen vorerst unverändert.

Die langfristigen Haftungsrisiken dieses Rechtsstreits hingen von mehreren Faktoren ab, unter anderem von einer Entscheidung des US Supreme Court, die Bayer Mitte kommenden Jahres für möglich hält, erklärte der Pharma- und Chemiekonzern am Donnerstag. Die Rückstellungen von zwei Milliarden Dollar, die Bayer für den von einem Richter abgelehnten Vorschlag zur Beilegung einer Sammelklage gebildet hatte, werde das Unternehmen daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht ändern. Der Dax-Konzern werde die Risiken aber weiterhin prüfen. Der Mittelzufluss (Cash-Flow) werde sich kurzfristig in diesem und im kommenden Jahr verbessern, da nun zunächst keine Gelder für die Beilegung der Sammelklage abfließen, erklärte Bayer weiter.

Bayer war am Mittwoch mit einem wichtigen Teil eines milliardenschweren Vergleichs wegen der angeblichen krebserregenden Wirkung von Glyphosat gescheitert. Diesen haben sich die Leverkusener mit der Übernahme des US-Konzerns Monsanto eingehandelt, vom dem der Unkrautvernichter Round-up stammt. Als Teil eines am Donnerstag präsentierten Fünf-Punkte-Plans stellt Bayer das US-Privatkundengeschäft mit dem Mittel auf dem Prüfstand. Der Konzern werde mit der Marke Roundup auch weiterhin im US-Privatkundenmarkt vertreten bleiben und umgehend mit Partnern den zukünftigen Weg diskutieren. Dazu gehöre die Zukunft von Glyphosat-basierten Produkten in diesem Markt und die Möglichkeiten von alternativen Wirkstoffen. Mit Roundup macht Bayer im Gartensegment nach eigenen Angaben rund 300 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Zudem wird das Mittel an professionelle Nutzer wie Landwirte vertrieben. Da die Landwirte auf Roundup mit Glyphosat angewiesen seien, gebe es hier keine Diskussionen über Änderungen des Produkts.

Bayer AG

WKN BAY001 ISIN DE000BAY0017