Hamburg (Reuters) - Nach den von Audi zugegebenen Abgas-Manipulationen müssen zwei Mitarbeiter der Ingolstädter VW-Tochter ihren Hut nehmen.
"Wir haben am Mittwoch zwei Mitarbeiter der Technischen Entwicklung beurlaubt", sagte Audi-Chef Rupert Stadler dem "Donaukurier" (Donnerstagausgabe). Damit sind im Volkswagen-Konzern inzwischen acht Manager wegen des Skandals beurlaubt worden, der die Wolfsburger in eine schwere Krise gestürzt hat. Audi hatte zugegeben, eine nach US-Recht als illegal geltende Software bei Sechszylinder-Diesel-Motoren mit drei Litern Hubraum eingebaut zu haben.
Wegen der Affäre steht auch Stadler selbst erheblich unter Druck. Auf die Frage, ob er selbst Konsequenzen ziehen müsste, sollte herauskommen, dass auch bei Audi vorsätzlich manipuliert wurde, antwortete Stadler ausweichend: "Jetzt geht es um die Wahrheit und ich werde nicht ruhen, bis alles auf dem Tisch ist."
Der Audi-Chef sagte der Zeitung weiter, er habe bereits nach Bekanntwerden der Manipulation bei Vierzylinder-Motoren von VW in den USA eine Untersuchung bei Audi eingeleitet. Dabei habe er mehrfach von Technikern die Antwort erhalten, dass die Audi-Motoren nicht betroffen seien. Erst in der vergangenen Woche habe das Techniker-Team eingeräumt, dass die Software, die das Aufheizen des Katalysators steuert, nach US-Gesetz "kritisch" sein könnte.
Stadler war vergangene Woche zu Gesprächen mit den US-Umweltbehörden in die USA geflogen. Anschließend teilten die Behörden mit, 85.000 Fahrzeuge der VW-Tochter seien von den Unregelmäßigkeiten betroffen. Anfang November war lediglich von 10.000 Autos die Rede gewesen. Stadler sagte, Mitte Dezember sollten den US-Behörden technische Lösungen präsentiert werden, um die Unregelmäßigkeiten zu beheben.