München (Reuters) - Allianz-Chef Oliver Bäte kündigt Konsequenzen aus dem Streit um Hedgefonds in den USA an.
Bereits vor mehr als einem Jahr habe man entschieden, das Geschäftsmodell von Allianz Global Investors "grundlegend neu aufzustellen", sagte Bäte am Freitag in München. Das Produktangebot werde gestrafft, rund 40 Prozent der Investment-Strategien sollten aufgegeben werden. Die Hedgefonds, mit denen US-Pensionsfonds zu Beginn der Corona-Pandemie massive Verluste erlitten hatten, seien "überhaupt nicht repräsentativ für unseren Erfolg", betonte Bäte, der sich überraschend an der Telefonkonferenz beteiligte.
Der Münchner Versicherungsriese hatte vor wenigen Tagen eingeräumt, dass sich nach der Börsenaufsicht SEC mittlerweile auch das US-Justizministerium in die Angelegenheit eingeschaltet hat. Ihre Klagen gegen die Allianz summieren sich nach ihren Angaben inzwischen auf rund sechs Milliarden Dollar. "Es war eine wirklich schreckliche Woche für uns", sagte Bäte. Rückstellungen für drohende Verluste hat die Allianz bisher nicht gebildet, weil sie diese für nicht abschätzbar hält. Zu gegebener Zeit werde man Rückstellungen bilden, wenn man klarer sehe, sagte Bäte. "Dieses Event wird Spuren hinterlassen, aber die Allianz nicht von ihrem Weg abbringen."