Hamburg (Reuters) - Volkswagen-Chef Herbert Diess sieht trotz der Turbulenzen in den vergangenen Wochen um seinen Kurs ausreichend Unterstützung für seinen Weg bei der Transformation.
"Wir haben einen sehr guten Plan für die Transformation, ich fühle mich da gut unterstützt", sagte er am Mittwoch bei einer im Internet übertragenen Autokonferenz des "Handelsblatt". Er rechne wegen der Personaldebatte im Aufsichtsrat nicht mit Verzögerungen bei der Anfang Dezember angesetzten Invesitionsplanung. Gefragt, ob er nächstes Jahr noch Volksagen-Chef sein werde, antwortete Diess: "Ja, mit Sicherheit." Er arbeite gut mit Betriebsratschefin Daniela Cavallo zusammen.
Diess war in den vergangenen Wochen wegen Äußerungen über eine möglichen Abbau von bis zu 30.000 Arbeitsplätzen in die Kritik geraten. Der Konflikt spitzte sich soweit zu, dass der Konzernchef im Aufsichtsrat an Rückhalt zu verlieren drohte. Inzwischen scheint sich die Lage etwas entspannt zu haben - auch weil Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch hinter den Kulissen zwischen Betriebsrat, dem Land Niedersachsen und den Eignerfamilien Porsche und Piech vermittelt.
Mit Blick auf die Diskussion auf der Weltklimakonferenz in Glasgow über eine Ende der Verbrennermotoren, sagte Diess: "Es kann auch 2035 sinnvoll sein, in Lateinamerika mit nachwachsenden Rohstoffen Auto zu fahren. Dafür braucht man Verbrenner." Die seien dann klimaneutral. Dies gelte sicher nicht für Europa. Die Hauptmarke VW will zwischen 2033 und 2035 in Europa aus dem Geschäft mit Verbrenner-Autos aussteigen, in den USA und China etwas später.