Frankfurt (Reuters) - Der ehemalige Deutsche-Bank-Chef Hilmar Kopper ist im Alter von 86 Jahren gestorben.
Er starb nach kurzer schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie, wie Deutschlands größtes Geldhaus am Freitag in Frankfurt mitteilte. Kopper hatte sein gesamtes Berufsleben bei der Deutschen Bank verbracht. Seine langjährige Karriere begann er 1954 Auszubildender in der Rheinisch-Westfälischen Bank. Seine berufliche Laufbahn durch viele Stationen der Bank führte ihn schließlich 1977 in den Vorstand. Nach der Ermordung von Alfred Herrhausen wurde er 1989 Vorstandssprecher. Die Chefposition behielt er bis 1997.
Kopper habe die Deutsche Bank tief geprägt und die Weichen für eine globale Ausrichtung gestellt, würdigte ihn das Frankfurter Geldhaus. Unter seiner Ägide habe die Bank ihr internationales Kapitalmarktgeschäft entscheidend weiter entwickelt. Kopper habe aber auch im Inland Akzente gesetzt, beispielsweise beim Aufbau des Privatkundengeschäfts auf dem Gebiet der früheren DDR. In der breiten Öffentlichkeit berühmt ist nach wie vor sein Ausspruch aus dem Jahr 1994 zum Skandal um die Milliardenpleite des Immobilienunternehmers Jürgen Schneider, als er offene Handwerkerrechnungen in Millionenhöhe flapsig als "Peanuts" bezeichnete. Nach seiner Zeit als Vorstandssprecher war er bis Mai 2002 Aufsichtsratschef des Finanzinstituts.
"Mit Hilmar Kopper verliert die Deutsche Bank eine ihrer prägendsten Persönlichkeiten", erklärte Aufsichtsratschef Paul Achleitner. Er habe den Grundstein gelegt für das, was die Bank heute sei. Vorstandschef Christian Sewing sagte, Kopper habe nach dem Tod Alfred Herrhausens in einer schwierigen Zeit Verantwortung übernommen. "Er hat unser Haus strategisch geprägt und die Weichen dafür gestellt, dass wir heute als globale Hausbank unsere Kunden in aller Welt begleiten können," erklärte er. "Wir werden Hilmar Kopper ein ehrendes Andenken bewahren."