Wien (Reuters) - Die in Russland aktive Raiffeisen Bank International (RBI) denkt trotz der drohenden Sanktionen gegen das Land nicht an einen Verkauf der dortigen Tochterbank.
"Wir stellen derzeit keine derartigen Überlegungen an", sagte Bankchef Johann Strobl am Mittwoch. Einen Abwertungsbedarf in Russland oder der Ukraine sieht der Manager nicht, da die Töchter seinen Worten zufolge sehr gut verdienen würden. Allerdings habe die Bank mit Blick auf das Sanktionsrisiko Vorsorgen in Höhe von 115 Millionen Euro gebildet.
Insgesamt ist die RBI laut Strobl in Russland mit unter zwei Prozent Marktanteil eine sehr kleine Bank. Die Tochterbank zähle vier Millionen Kunden, darunter viele Privatkunden. Zudem sei man auf kleinere und mittlere Firmen fokussiert, bei den großen russischen Unternehmen spiele die RBI keine bedeutete Rolle, sagte der Manager. Russland ist allerdings der wichtigste Einzelmarkt der RBI und habe zuletzt einen Gewinn nach Steuern von 474 Millionen Euro abgeliefert. Das gesamte Exposure der Bank in Russland beläuft sich auf 22,85 Milliarden Euro.