Zürich (Reuters) - Die Zurich Insurance Group rechnet nach einem Rekordgewinn im vergangenen Jahr mit weiter anziehenden Prämien und Gewinnen.
"Wir sehen Wachstum sowohl bei den Einnahmen als auch bei den Gewinnen", sagte Finanzchef George Quinn am Donnerstag. "Das wird sich 2022 fortsetzen, und ich gehe davon aus, dass es mindestens bis 2023 anhalten wird." Der Konzern erwarte, alle seine Finanzziele zu erreichen oder zu übertreffen.
Europas fünftgrößter Versicherer strebt für den im Zeitraum von 2020 bis 2022 unter anderem einen Betriebsgewinn nach Steuern von mehr als 14 Prozent des Kapitals an - mit steigender Tendenz. Im vergangenen Jahr waren es 14 Prozent, nachdem es 2020 wegen hoher Schadenaufwendungen im Zusammenhang mit Covid-19 und Naturkatastrophen lediglich elf Prozent waren. Rund 75 Prozent des Gewinns sollen an die Eigentümer ausgeschüttet werden, wobei die zuletzt bezahlte Dividende als Untergrenze gilt. Für das abgelaufene Jahr sollen die Aktionäre 22 Franken je Aktie erhalten - zwei Franken mehr als zuletzt.
Den Gewinn steigerte Zurich 2021 trotz teurer Naturkatastrophen um 36 Prozent auf den Rekordwert von 5,2 Milliarden Dollar. Durch gesunkene Schäden im Zusammenhang mit Covid-19 wurden dem Unternehmen zufolge höhere Schäden durch Naturkatastrophen und Wetterereignissen mehr als ausgeglichen.
Die Prämieneinnahmen kletterten um zehn Prozent auf 55,8 Milliarden Dollar. In der Kernsparte Schaden- und Unfallversicherung, die für gut zwei Drittel der Prämieneinnahmen steht, arbeitete der Konzern so rentabel wie seit 15 Jahren nicht mehr: Trotz hoher Schadenzahlungen für Naturkatastrophen - rund 1,8 Milliarden Dollar oder fast doppelt so viel wie in einem Jahr üblicherweise zu erwarten - sank der Schaden-Kosten-Satz um 4,1 Prozentpunkte auf 94,3 Prozent. Je tiefer die Kennzahl ist, desto gewinnbringender ist das Geschäft.
In der Lebensversicherung verdiente Zurich auf operativer Stufe um 27 Prozent mehr, obwohl Corona zu höheren Schadenaufwendungen führte. Im Zusammenhang mit der Pandemie komme es weiterhin zu "Übersterblichkeit" speziell in Nordamerika, sagte Finanzchef Quinn. Zurich rechne im laufenden Jahr mit weiteren Covid-19-Kosten.