Hamburg (Reuters) - Volkswagen hat seinen Gewinn neben Milliarden-Einsparungen und höheren Fahrzeugpreisen im vergangenen Jahr auch dank Sanierungserfolgen in einigen Regionen der Welt gesteigert.
In Südamerika, wo der Autobauer wegen einer verfehlten Modellpolitik jahrelang auf keinen grünen Zweig gekommen war und viel Geld verbrannte, sei die Ertragswende gelungen, teilte Volkswagen am Dienstag anlässlich seiner Bilanzpräsentation 2021 mit. In Nordamerika - also den USA, Kanada und Mexiko - sei die Hauptmarke Volkswagen nach einigen Jahren wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. In Europa zahle sich die E-Offensive inzwischen aus, und auf seinem größten Markt in China sei der Konzern nach wie vor profitabel und in einer starken Position.
Volkswagen profitierte 2021 von der starken Nachfrage bei gleichzeitig knappem Angebot und konnte daher höhere Preise durchsetzen. Zugleich sanken die Fixkosten deutlich. Konzernchef Herbert Diess sagte mit Blick auf den Ukraine-Krieg, das Unternehmen habe seine Widerstandsfähigkeit in den vergangenen Jahren verbessert und werde auch diese Krise bewältigen.
Nach der operativen Gewinnverdopplung im vergangenen Jahr sieht sich Volkswagen in der Lage, den Umbau auch in Krisenzeiten weiter zu stemmen. Die Niedersachsen steigerten den Barmittelzufluss im Automobilgeschäft um 35 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Die Netto-Liquidität des Konzerns lag mit 26,7 Milliarden Euro nahezu auf Vorjahreshöhe, obwohl Volkswagen investierte und auch die Übernahme des Lkw-Bauers Navistar in diesen Zeitraum fiel.