Reuters

Porsche prüft Einstieg in die Formel 1

18.03.2022
um 13:12 Uhr

Hamburg (Reuters) - Ein Einstieg von Porsche in den Rennzirkus Formel 1 wird offenbar konkreter.

Vorstandschef Oliver Blume sagte am Freitag bei einer Videokonferenz zur Bilanzpräsentation, Porsche prüfe eine Teilnahme an der Rennserie, es gebe aber keine Entscheidung. Die Sportwagentochter von Volkswagen habe mit Interesse das Votum des Motorsport-Weltverbandes FIA für umweltfreundlichere Antriebe ab 2026 verfolgt. Er bezeichnete diese als "sehr zukunftsweisend".

"Das neue Reglement beobachten wir natürlich", sagte Blume auf eine entsprechende Frage. Es gehe in die richtige Richtung einer Weiterentwicklung der Formel 1, die sich damit klare Nachhaltigkeitsziele gesteckt habe. Man werde das intensiv prüfen und dann entscheiden, ob das etwas für Porsche sei oder nicht.

Mit einem Einstieg sowohl von Porsche als auch der Schwestermarke Audi in die Rennserie wird schon länger gerechnet. In der Branche gilt er als wahrscheinlicher, seit die FIA den Weg für eine Elektrifizierung der Antriebe frei gemacht hat. Mit einer Entscheidung des Aufsichtsrats des Wolfsburger Mutterkonzerns über die Freigabe der mit der Formel 1 verbundenen Investitionen war schon Anfang März gerechnet worden. Insidern zufolge wurde das Thema wegen der Beratungen über einen Börsengang von Porsche aber vertagt. Es könnte vor der Hauptversammlung im Mai wieder auf die Tagesordnung des Aufsichtsrat kommen. Volkswagen lehnte einen Kommentar dazu ab.

Die FIA hatte im Dezember Kernpunkte des ab 2026 geltenden Regelwerks bekanntgeben, durch die die Formel 1 umweltfreundlicher werden soll. Der 1,6-Liter V6-Motor soll zwar beibehalten werden, die elektrische Leistung des Hybridsystems aber auf 350 Kilowatt (475 PS) fast verdreifacht werden. Für den Verbrenneranteil sollen nachhaltige Kraftstoffe eingesetzt werden, also Biosprit oder eFuels.

Porsche wird für einen Einstieg in die Formel 1 mit dem Rennstall Red Bull von Weltmeister Max Verstappen in Verbindung gebracht. Audi bemüht sich Insidern zufolge um den britischen Sportwagenbauer McLaren. Dabei geht es der Ingolstädter VW-Tochter laut Eingeweihten nicht nur um das Formel-1-Team, sondern auch um den gleichnamigen Hersteller luxuriöser Sportwagen. Sollte man sich nicht einigen, wäre Williams eine Alternative.

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039