Reuters

Rückschlag für Bayer im Glyphosat-Streit - US-Regierung aufseiten der Kläger

11.05.2022
um 08:02 Uhr

Washington (Reuters) - Der deutsche Pharma- und Chemieriese Bayer erhält in den USA im Rechtsstreit um mögliche Krebsrisiken seines Glyphosat-basierten Unkrautvernichters Roundup Gegenwind von der US-Regierung.

Generalstaatsanwältin Elizabeth Prelogar, die die Regierung vor dem Supreme Court vertritt, riet dem Gericht von der Annahme des Antrags auf Abweisung der Klagen von Nutzern, die behaupten, dass Mittel Krebs verursacht habe, ab. Die Genehmigung des Unkrautvernichters der US-Umweltschutzbehörde EPA ohne Warnung vor bestimmten chronischen Risiken "hebt an sich nicht die Verpflichtung auf, solche Warnhinweise zu geben", schreibt Prelongar in der Stellungnahme am Dienstag. Bayer sei weiterhin überzeugt, dass es gute rechtliche Argumente für den Supreme Court gebe, den Fall zu überprüfen und das Urteil zu korrigieren, teilte das Unternehmen mit. "Dies bestätigen auch zahlreiche Stellungnahmen, die dazu eingereicht wurden."

Der Leverkusener Konzern hatte im August die Überprüfung der Entscheidung einer unteren Instanz beim Obersten Gerichtshof eingereicht. Einem Roundup-Nutzer aus dem US-Bundesstaat Kalifornien, der seine Krebserkrankung auf das glyphosathaltige Mittel zurückführte, waren 25 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen worden. Bayer hatte argumentiert, dass die Vorwürfe im Zusammenhang mit Roundup im Widerspruch zu fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Produktzulassung durch die US-Umweltschutzbehörde EPA stehen. Die EPA hatte zuvor bestätigt, dass Glyphosat nicht krebserregend ist und keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt, wenn es wie auf dem Etikett angegeben verwendet wird. "EPA hat mehrfach festgestellt, dass glyphosatbasierte Herbizide sicher genutzt werden können und nicht krebserregend sind. Daher wäre eine Krebswarnung auf diesen Produkten falsch und irreführend und wird durch das relevante Bundesgesetz (dem Federal Insecticide, Fungicide, and Rodenticide Act, FIFRA) ausgeschlossen", schreibt Bayer in einer Stellungnahme am Dienstag.

Der Dax-Konzern hatte sich mit der mit der 63 Milliarden Dollar schweren Übernahme des amerikanischen Glyphosat-Entwicklers Monsanto eine Klagewelle in den USA wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des Unkrautvernichters eingehandelt.

Bayer AG

WKN BAY001 ISIN DE000BAY0017