Berlin (Reuters) - Als Konsequenz aus dem Abgasskandal bei Volkswagen will Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt künftig alle Auto-Hersteller schärfer kontrollieren.
"Offenlegung der Motorensoftware und staatliche Prüfstände zur Nachkontrolle werden Teile eines umfassenden Maßnahmenpakets sein", kündigte der CSU-Politiker am Sonntag an und bestätigte damit in Grundzügen einen Bericht der "Bild am Sonntag". Sein Ministerium erklärte, die mit dem Fall VW befasst Untersuchungskommission erarbeite derzeit ein Maßnahmenpaket im Zusammenhang mit zukünftigen Zulassungsverfahren.
Die "Bild am Sonntag" berichtete, alle großen Auto-Hersteller müssten künftig ihre Motorsoftware gegenüber dem Kraftfahrtbundesamt offenlegen. Die Prüfer von TÜV und Dekra, die die Abgaswerte messen, sollten regelmäßig ausgetauscht werden. Zusätzlich würden staatliche Prüfstände für Nachkontrollen eingesetzt. Das Kraftfahrtbundesamt hat im Zuge des Manipulationsskandals bereits Mitte Oktober den Rückruf von 2,4 Millionen VW-Dieselfahrzeugen in Deutschland angeordnet, der Anfang 2016 starten soll. VW hatte eine Software verwendet, die Kontrollen erkennt und den Ausstoß von Abgasen in solchen Situationen drosselt.