Hamburg (Reuters) - Volkswagen will den Aufbau seiner Software-Aktivitäten in China beschleunigen und steckt laut Insidern dafür mehr als eine Milliarde Euro in ein Gemeinschaftsunternehmen.
Im Laufe der kommenden Woche solle eine bedeutende Investition in ein Joint-Venture mit einem chinesischen Partner bekanntgegeben werden, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Es gehe um eine Summe deutlich oberhalb von einer Milliarde Euro, sagten zwei weitere Insider. Volkswagen lehnte eine Stellungnahme zu den Reuters-Informationen ab.
In Niedersachsen wird an diesem Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Mit einer Veröffentlichung der Pläne erst danach würde Volkswagen einen Konflikt mit seinem zweitgrößten Aktionär umgehen. Vorher könnten die Grünen, die im Fall einer Regierungsbeteilung auf eine stärkere Rolle der Menschenrechte im China-Geschäft dringen, das Thema zu Wahlkampfzwecken nutzen. Niedersachsen verfügt über zwei Aufsichtsratsmandate bei VW, die derzeit von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) besetzt werden.
(Bericht von Jan C. Schwartz und Andreas Rinke; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)