Düsseldorf/Frankfurt (Reuters) - Die stark erholte Nachfrage nach Flugreisen hat dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport kräftige Zuwächse beschert.
Im saisonal stärksten Quartal von Juli bis September verdiente Fraport operativ mit 420 Millionen Euro (Ebitda) wieder fast soviel wie vor der Corona-Krise. Wesentlicher Treiber sei das internationale Geschäft, vor allem mit den Regionalflughäfen in Griechenland, erklärte Fraport am Dienstag. "Das schnelle Wachstum wird durch eine hohe Nachfrage von Privatreisenden getragen", erklärte Vorstandschef Stefan Schulte. Der Vorstand gehe jetzt davon aus, im Gesamtjahr das obere Ende der Prognosespanne zu erreichen. Das wäre bei gut drei Milliarden Euro Umsatz ein Konzernergebnis von 100 Millionen Euro.
Der Tourismus mit Europaflügen erholt sich schneller vom Einbruch der Pandemie als Geschäftsreisen und die internationale Luftfahrt mit Langstreckenflügen. Fast zwei Drittel des Betriebsergebnisses im dritten Quartal erzielte Fraport im internationalen Geschäft. Während das Verkehrsaufkommen im Sommer an den 14 griechischen Airports schon drei Prozent über dem Vorkrisenniveau von 2019 lag, erreichte der größte deutsche Flughafen erst rund 74 Prozent. Der Frankfurter Airport hatte mit betrieblichen Störungen durch Personalmangel zu kämpfen, die zu Flugstreichungen führten. Der Betrieb sei dank Gegenmaßnahmen weitgehend stabil gelaufen, erklärte der Fraport-Chef. Im Gesamtjahr erwartet das Unternehmen bis zu 50 Millionen Fluggäste in Frankfurt nach gut 70 Millionen vor der Krise.
Unter dem Strich habe Fraport im dritten Quartal die Rückkehr in schwarze Zahlen geschafft. Im ersten Halbjahr war infolge von Abschreibung auf das Russlandgeschäft ein Verlust angefallen. In den ersten neun Monaten verbuchte Fraport bei einem Umsatzplus um 57,6 Prozent auf 2,14 Milliarden Euro einen Anstieg des operativen Ergebnisses (Ebitda) um knapp 33 Prozent auf 828,6 Millionen Euro. Das Konzernergebnis erreichte 98,1 (Vorjahr: 118) Millionen Euro. Eine Dividende zahlt der MDax-Konzern, der gut zur Hälfte dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt gehört, für 2022 trotz Rückkehr in die Gewinnzone nicht.
(Bericht von Anneli Palmen, Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)