Wien (Reuters) - Der Wiener Ölkonzern OMV rechnet infolge der gesetzlich beschlossenen Abschöpfung von Zufallsgewinnen in Österreich mit einer Zahlung von rund 150 Millionen Euro für das abgelaufenen Geschäftsjahr.
Diese Einschätzung basiere auf den vorläufigen Finanzkennzahlen und werde erst 2023 cash-wirksam, teilte das teilstaatliche Unternehmen am Donnerstag mit. Die rumänische Tochter Petrom werde hingegen vermutlich für 2022 von dieser Solidaritätsabgabe nicht betroffen sein, hieß es. Dies sei darauf zurückzuführen, dass weniger als 75 Prozent des Umsatzes aus den für die Abgabe definierten Bereichen stamme. Betroffen seien die Förderung von Rohöl, Erdgas und Kohle sowie aus dem Raffinieriegeschäft.
Im vierten Quartal sei der Geschäftsbereich Gas & Power der Petrom wesentlich von Regulierungen betroffen gewesen, welche Preisbeschränkungen und Überbesteuerung für das Gas- und Stromgeschäft beinhalten, erklärte die OMV. Der Konzern rechnet daher damit, dass das operative Ergebnis vor Sondereffekten des Bereichs Gas & Power Osteuropa nur marginal positiv sei.
Die Gesamtproduktion ist laut OMV im vierten Quartal auf 385.000 Barrel pro Tag zurückgegangen nach 491.000 Barrel im Jahr davor. Die Raffineriemarge habe sich auf 17,53 Dollar je Barrel nach 6,15 Dollar im Vorjahresquartal mehr als verdoppelt. Der Auslastungsgrad der Raffinerien lag bei 96 (95) Prozent. Der durchschnittlich realisierte Ölpreis sei auf 86,3 Dollar je Barrel von 77,0 Dollar geklettert. Beim Erdgas war der Sprung noch deutlicher: Der Gaspreis habe sich auf 46,2 Euro je Megawattstunden von 27,0 Euro erhöht.
Die Ergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2022 will der Konzern am 2. Februar veröffentlichen.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)