Dubai (Reuters) - Der staatliche arabische Ölkonzern Adnoc will Insidern zufolge sein Gasgeschäft noch im ersten Quartal an die Börse bringen und strebt dabei eine Bewertung von mindestens 50 Milliarden Dollar an.
Das sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der Ölriese aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der auch Kernaktionär des österreichischen Öl-, Gas- und Chemiekonzerns OMV ist, hatte im November angekündigt, seine Gasaktivitäten in einem Unternehmen bündeln zu wollen und danach an den Aktienmarkt zu bringen. Konkret geht es dabei um den Gasverarbeitungszweig und die Tochtergesellschaft für Flüssigerdgas (LNG). Adnoc lehnte eine Stellungnahme ab.
Adnoc konzentriert sich verstärkt auf den Gasmarkt, da Europa wegen des Ukraine-Krieges alle russischen Energieimporte ab Mitte 2024 ersetzen will. Die Beratungen über die Bewertung seien noch nicht abgeschlossen, sagten die Insider. Mit über 50 Milliarden Dollar wäre Adnoc vergleichbar mit dem italienischen Energiekonzern Eni, der US-Raffinerie Valero Energy oder dem US-Ölproduzenten Occidental Petroleum. Der Sprung aufs Parkett von Adnoc Gas könnte bereits im Februar starten, bevor sich die Marktaktivitäten während des muslimischen Fastenmonat Ramadan, der Ende März beginnt, verlangsamen.
Da sich der Zeitrahmen für den Börsengang nun beschleunigt habe, hätten Goldman Sachs und die Bank of America ihre Rolle als Leadmanager aufgeben, sagten zwei andere Insider. HSBC sei nun beauftragt worden bei der Transaktion mit der First Abu Dhabi Bank zusammenzuarbeiten, hieß es.
(Bericht von Hadeel Al Sayegh, geschrieben von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)