Hamburg (Reuters) - Volkswagen hat den Gewinn trotz der Produktionsunterbrechungen wegen fehlender Chips und hartnäckigen Lieferengpässen gesteigert.
Bei einem um rund zwölf Prozent auf 279 Milliarden Euro gestiegenen Konzernumsatz kletterte der operative Gewinn (Ebit) im vergangenen Jahr um 12,5 Prozent auf 22,5 Milliarden Euro, wie der Konzern am Dienstagabend mitteilte. Die Zahlen hätten damit innerhalb der erwarteten Bandbreiten gelegen. Da der Mittelzufluss mit fünf Milliarden Euro aber deutlich unter den im Vorjahr erreichten 8,6 Milliarden Euro lag, teilten die Wolfsburger dies schon vor der eigentlich geplanten Veröffentlichung zur Bilanzpressekonferenz im März mit. Die Umsatzrendite lag bei rund 8,1 Prozent und damit im oberen Drittel der prognostizieren Spanne zwischen 7,0 und 8,5 Prozent.
Die Abweichung beim Netto-Cash-Flow sei vor allem auf die instabile Versorgungssituation und Störungen in den Logistik-Ketten insbesondere zum Jahresende zurückzuführen, erläuterte VW. Die Engpässe bei Halbleitern hatten im vergangenen Jahr für einen hohen Bestand an unfertigen Fahrzeugen gesorgt, die erst Zug um Zug ausgeliefert werden konnten. Die im Working Capital gebundenen Mittel seien deshalb deutlich höher ausgefallen als erwartet. In seiner aktuellen Planung gehe der Konzern allerdings davon aus, dass sich dies im Laufe dieses Jahres umkehren werde, da die Bestände abnehmen und die Produktion wieder rund läuft.
Trotz der stockend laufenden Geschäfte verfügte der weltweit zweitgrößte Autokonzern über ein üppiges Liquiditätspolster. Zum Jahresende standen hier 43 Milliarden Euro zu Buche. Darin sind rund 16 Milliarden aus dem Börsengang der Sportwagentochter Porsche AG enthalten. Die Gelder benötigt Volkswagen, um die hohen Investitionen in neue Elektroautos, Batteriezellfabriken und digitale Dienste zu stemmen.
(Bericht von Jan C. Schwartz, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)