Berlin (Reuters) - RWE will auch nach der historischen Einigung auf dem Weltklimagipfel in Paris nicht schneller als geplant aus der besonders umweltschädlichen Stromerzeugung aus Braunkohle aussteigen.
"Wir werden bis 2020 fünf Blöcke unserer Braunkohlekraftwerke abschalten und damit unsere CO2-Emissionen um rund 15 Prozent reduzieren", sagte der Chef des Energiekonzerns, Peter Terium, in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" vom Samstag. "Mitte des Jahrhunderts wird Braunkohlestrom bei RWE gar keine Rolle mehr spielen, dann sind alle Tagebaue ausgekohlt." Es gehe neben der Umwelt auch darum, Arbeitsplätze zu erhalten und der Wertschöpfung der Region nicht zu schaden.
In Paris hatte sich die internationale Gemeinschaft vergangenes Wochenende dazu verpflichtet, die Erderwärmung zu begrenzen. Dazu soll auf lange Sicht auf fossile Brennstoffe verzichtet werden.
RWE hatte zuletzt beschlossen, seine Ökostrom-Aktivitäten, die Stromnetze und den Vertrieb in ein neues Unternehmen auszugliedern. Der Mutterkonzern aus dem Ruhrgebiet soll sich dann auf die Stromerzeugung aus Gas und Kohle und den Energiehandel konzentrieren. Gegen Ende kommenden Jahres sollen zehn Prozent der neuen Gesellschaft im Zuge einer Kapitalerhöhung an die Börse gebracht werden. Die Erlöse sollen in Wachstumsgeschäfte fließen. Terium sagte, der Wert der neuen Gesellschaft hänge von der Marktlage ab. Analysten schätzten ihn auf rund 20 Milliarden Euro.