Reuters

Studie: Hälfte der Stellen in Chipbranche bleibt unbesetzt

03.03.2023
um 09:07 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Fachkräftemangel in der deutschen Halbleiter-Industrie verschärft sich einer Studie zufolge immer weiter.

Im Jahresdurchschnitt fehlten rund 62.000 Beschäftigte in allen Bereichen, ergab eine am Freitag veröffentlichte Erhebung des Branchenverbands ZVEI und des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Damit sei das Rekordniveau von 2019 wieder erreicht. "Stand heute kann bundesweit jede zweite offene Stelle in solchen Berufen nicht besetzt werden", sagte ZVEI-Präsident Gunther Kegel.

Um diese Lücke zu schließen, müsse unter anderem verstärkt um Frauen geworben werden. Sie stellten bislang nur sieben Prozent der Beschäftigten in der Elektrotechnik. Eine Verdoppelung der Quote würde bereits ein Drittel der Fachkräfte-Lücke schließen. Außerdem müssten geringer Qualifizierte verstärkt weitergebildet werden. Denkbar sei auch die Einstellung von Quereinsteigern aus Berufen rund um Maschinenbau oder Fahrzeugtechnik.

"Halbleiter sind das Fundament einer erfolgreichen industriellen Zukunft in allen Märkten", betonte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. "Angesichts des Mangels an Spezialisten ist die durch die EU angestrebte Steigerung der Produktionskapazitäten auf 20 Prozent des weltweiten Volumens bis 2030 unrealistisch."

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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