Hamburg (Reuters) - Der Aufsichtsrat von Volkswagen wird laut Insidern am Freitag über eine Batteriezellfabrik in Nordamerika beraten.
Ob eine Entscheidung getroffen werde, sei noch offen, sagten zwei Personen mit Kenntnis der Beratungen im Vorfeld der Sitzung der Nachrichtenagentur Reuters. Es gehe sowohl um die politischen Rahmenbedingungen als auch um technische Fragen, sagte einer der Insider. Damit spielte er auch auf das von den USA aufgelegte Multi-Milliardenprogramm zur Förderung von Investitionen in klimaschonende Technologie wie Elektroautos an. Volkswagen wiederholte seine Stellungnahme, wonach noch keine Entscheidung getroffen sei. "Wir sind weiter mit Hochdruck auf der Suche nach einem geeigneten Standort für unsere erste Gigafabrik in Nordamerika und befinden uns dazu in guten, konstruktiven Gesprächen", erklärte der Autobauer auf Anfrage von Reuters.
Die Niedersachsen hatten zur Sicherung wichtiger Batterierohstoffe im August eine Vereinbarung mit Kanada geschlossen. Beide Seiten wollten prüfen, welchen Beitrag das rohstoffreiche Land zu den globalen und regionalen Batterielieferketten leisten könne. Später war die Rede davon, Kanada sei "eine logische Option" für eine Batteriezellfabrik. Im Januar berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf von der Zeitung eingesehene Dokumente, die kanadische Provinz Ontario habe angeboten, das Projekt durch Investitionen und andere Anreize zu unterstützen.
Auf der Tagesordnung des Kontrollgremiums steht außerdem die Entscheidung für ein eigenes Produktionswerk für die neue Marke Scout, die elektrische Pickups und SUV bauen soll. Ein weiteres Thema der Sitzung ist der Jahresabschluss und der Beschluss über die Dividende für 2022.
(Bericht von Jan C. Schwartz. Redigiert von Sabine Wollrab und Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)