Hamburg (Reuters) - Der Hamburger Hafenlogistik-Konzern HHLA rechnet nach einem überraschend starken Vorjahr mit einem deutlichen Gewinnrückgang.
Weil sich die Lieferketten nach der Corona-Krise entspannen und die Einnahmen aus Lagergebühren für Container sinken, geht Konzernchefin Angela Titzrath für 2023 von einem Betriebsergebnis (Ebit) in einer Spanne zwischen 160 und 190 Millionen Euro aus. Dies entspreche einem Rückgang zwischen 60 und 30 Millionen Euro zum Vorjahr, teilte die HHLA am Donnerstag mit. Im vergangenen Jahr war das operative Ergebnis zwar schon leicht geschrumpft, lag mit gut 220 Millionen Euro aber über den Erwartungen. Trotz des um ein Fünftel gesunkenen Reingewinns sollen die Anteilseigner der börsennotierten Hafensparte wie im Vorjahr 75 Cent je A-Aktie bekommen.
"Vor uns liegt nun erneut ein Jahr, das viele Unsicherheiten mit sich bringt", erklärte Titzrath. Für das laufende Jahr stellte sie sowohl beim Containerumschlag als auch beim Transport über die Schiene und per Lkw einen moderaten Anstieg in Aussicht. Der Umsatz im Kerngeschäft Hafenlogistik werde voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres liegen, der Betriebsgewinn der Sparte in einer Spanne zwischen 145 und 175 (Vorjahr 201) Millionen Euro landen.
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hatte bereits Anfang Februar erste Kennzahlen veröffentlicht. Demnach stieg der Konzernumsatz 2022 um 7,7 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro. Der Containerumschlag schrumpfte wegen der Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und den Corona-Lockdowns in China um knapp acht Prozent auf rund 6,4 Millionen Boxen.
(Bericht von Jan C. Schwartz, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)