Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Bank bereitet Zeitungsberichten zufolge die Schließung ihres verbleibenden Software-Technologie-Zentrums in Russland vor.
Allen Beschäftigten des Zentrums seien Abfindungen angeboten worden, falls sie die Bank verlassen, berichteten die "Financial Times" und das "Handelsblatt" am Mittwoch unter Berufung auf mit dem Sachverhalt vertraute Personen und Finanzkreise. Deutschlands größtes Geldhaus habe zwar noch nicht die offizielle Entscheidung getroffen, das IT-Zentrum mit den beiden Standorten Moskau und St. Petersburg zu schließen, berichteten die Zeitungen. Aber intern werde dies bereits als ausgemachte Sache angesehen, hieß es in der "Financial Times".
"Wir reduzieren unsere Aktivitäten im russischen Technologiezentrum," erklärte ein Sprecher der Deutschen Bank zu den Berichten. Deshalb habe das Geldhaus dort die verfügbaren Optionen für die Beschäftigten erweitert und biete an, neben einer Standortversetzung oder einer Weiterbeschäftigung vor Ort auch das Arbeitsverhältnis im gegenseitigen Einvernehmen zu beenden. "Wir stellen zudem im Rahmen der lokalen Gesetze sicher, dass dabei Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb geringfügig bleiben", ergänzte er.
Ursprünglich beschäftigte die Bank in ihrem russischen Technologie-Zentrum etwa 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Den Zeitungen zufolge hatten im vergangenen Jahr bereits mehr als 700 das Angebot der Bank akzeptiert, an einen anderen Standort zu wechseln. Laut "Handelsblatt" haben weitere 300 Beschäftigte die Deutsche Bank von sich aus verlassen. Geblieben seien dort bislang weniger als 500 Beschäftigte.
(Bericht von Tom Sims und Frank Siebelt,; Redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)