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Nagel - "Dunkle Flecken" in der Bankenaufsicht angehen

17.04.2023
um 10:37 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Aufsichtsvorschriften für Geldhäuser müssen aus Sicht von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel nach den Erfahrungen der jüngsten Banken-Turbulenzen womöglich nachgebessert werden.

Die Ereignisse der letzten Wochen seien augenöffnend gewesen, was regulatorische Themen angehe, sagte Nagel in einem am Montag auf der Webseite "The Pioneer" veröffentlichten Podcast. "Da müssen wir noch mal schauen, ob wir da nachschärfen müssen." Er sei aufmerksam dabei und versuche an dem Rahmenwerk mitzuarbeiten, sagte Nagel. Es gelte, "sozusagen die dunklen Flecken, die nicht bekannten Themen", die möglicherweise Sorgen bereitet haben, anzugehen und die Bankenaufsicht noch besser zu machen.

Der Kollaps der Silicon Valley Bank und der Signature Bank in den USA hatte im März weltweit Schockwellen an den Börsen ausgelöst. Befürchtungen, eine neue große Finanzkrise könne heraufziehen, kamen auf. Bankaktien gerieten daraufhin weltweit unter Druck. Der Notverkauf der Schweizer Großbank Credit Suisse fachte diese Sorgen erneut an. Mittlerweile haben sich aber die Bankenaktien an den Börsen wieder etwas erholt.

Eine neue große Finanz- oder Bankenkrise befürchtet Nagel nicht. "Es ist für mich nicht erkennbar, dass es eine umfassende Finanzkrise sei, oder auch eine Bankenkrise", sagte er. Die Ursachen für Silicon Valley und Credit Suisse seien ganz individuell begründet. "Aber dennoch, wir dürfen an der Stelle nicht selbstgefällig werden," merkte er an. Die europäischen Banken seien gegenwärtig deutlich besser kapitalisiert und deutlich besser mit Liquidität ausgestattet. Nach der großen Finanzkrise sei in den letzten zehn Jahren ein neuer institutioneller Rahmen geschaffen worden. Die Bankenaufsicht sei deutlich robuster geworden. Die Finanzinstitute hätten ebenfalls ihre Lektion gelernt und nachgearbeitet. Ihm sei um die Banken in Europa und in Deutschland nicht bange.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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