Reuters

Elektrotechnik-Konzern ABB hebt Prognosen an

25.04.2023
um 08:12 Uhr

Zürich (Reuters) - Beim Schweizer Elektrotechnik-Konzern ABB wächst die Zuversicht für das laufende Jahr.

Das Unternehmen erwartet nun ein Umsatzwachstum aus vergleichbarer Basis von mindestens zehn Prozent und eine operative Umsatzrendite (Ebita-Marge) über dem Vorjahresniveau von 15,3 Prozent, wie der Hersteller von Robotern, Antrieben und Elektro-Ladestationen am Dienstag mitteilte. Bisher war der Siemens-Rivale von einem Umsatzplus von fünf Prozent und einer Marge von etwa 15 Prozent ausgegangen.

In den ersten drei Monaten lief das Geschäft bei ABB besser als gedacht: Der Umsatz schnellte um 13 Prozent auf 7,86 Milliarden Dollar, auf vergleichbarer Basis lag das Plus sogar bei 22 Prozent. Das operative Ebita stieg um 28 Prozent auf 1,28 Milliarden Dollar und übertraf die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Marge lag damit bei 16,3 Prozent. "Das ist das beste Ergebnis in einem ersten Quartal seit vielen Jahren", sagte Vorstandschef Björn Rosengren. "Der Effekt der robusten Preis- und Volumenentwicklung konnte die deutlichen nachteiligen Auswirkungen von Wechselkursänderungen mehr als ausgleichen", hieß es in der Mitteilung.

Der Nettogewinn sprang im ersten Quartal um 72 Prozent auf 1,04 Milliarden Dollar, wobei ABB hier von einem Steuereffekt aus dem Verkauf des Rest-Anteils am Stromnetz-Geschäft an Hitachi profitierte. Das brachte allein 200 Millionen Dollar.

Eine Abkühlung des Geschäfts zeichnet sich nicht ab: Auch für das laufende zweite Quartal rechnet ABB mit einem Wachstum von mehr als zehn Prozent und einer verbesserten operativen Marge. Der Auftragseingang lag zwischen Januar und März mit 9,45 Milliarden Dollar vergleichbar um neun Prozent über Vorjahr. Nur in der Robotik ging er zurück, in der Prozessautomatisierung lag er dagegen auf dem höchsten Stand der vergangenen Jahre.

Unterdessen will sich ABB von der New Yorker Börse zurückziehen. Der letzte Handelstag der Hinterlegungsscheine (ADR) dort werde um den 22. Mai herum sein, teilte ABB mit. Der Konzern bleibt in Zürich und - wegen seiner schwedischen Wurzeln - auch in Stockholm gelistet. Rosengren begründete den Rückzug mit einer Vereinfachung und Effizienzsteigerung. Eine Notierung an drei Börsen sei nicht mehr notwendig. Am Engagement von ABB in den USA ändere das nichts, betonte er. Der Konzern erwirtschaftet dort fast ein Viertel seines Umsatzes.

(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

ABB Ltd.

WKN 919730 ISIN CH0012221716