Reuters

Porsche setzt für Rendite auf weitere Preiserhöhungen

03.05.2023
um 11:47 Uhr

Hamburg (Reuters) - Porsche setzt nach einer Rekordfahrt zu Jahresbeginn bei der Rendite auf weitere Preiserhöhungen.

Finanzvorstand Lutz Meschke kündigte bei der Präsentation der Quartalszahlen am Mittwoch für das zweite Halbjahr Aufschläge zwischen vier und acht Prozent in Europa und den USA an. Mit der Einführung weiterer Elektromodelle sollen die Kunden zudem mehr bezahlen als für die jeweiligen Verbrennerversionen. Beim eMacan, der im nächsten Jahr erwartet wird, macht der Unterschied zwischen zehn bis 15 Prozent aus. Damit will Porsche seine Profitabilität dauerhaft auf einem Niveau halten, das sonst nur noch von Edelmarken wie Lamborghini und Ferrari und übertroffen wird. Im ersten Quartal steigerte die börsennotierte VW-Tochter Umsatz und operatives Ergebnis je um mehr als ein Viertel.

Dabei profitierte das Unternehmen von deutlich höheren Auslieferungen und dem Verkauf von Luxuswagen, die hohe Margen abwerfen. Bei einem zum Vorjahreszeitraum um 25,5 Prozent auf gut zehn Milliarden Euro gestiegenen Konzernumsatz kletterte das operative Ergebnis um 25,4 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. In den ersten drei Monaten lieferte Porsche 80.767 Fahrzeuge an Kunden, 18 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Der Zuwachs fiel auch deshalb so hoch aus, weil vor einem Jahr Lieferkettenprobleme den Verkauf hemmten. Die Rendite hielt Porsche trotz höherer Kosten bei 18,2 Prozent stabil.

Der Barmittelzufluss (Netto-Cashflow), zentrales Kriterium vieler Analysten, sprang um rund 84 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Den Anstieg begründete Porsche damit, dass der Cashflow im Bereich Automobile vor einem Jahr durch die Verwerfungen in der Wertschöpfungskette geprägt gewesen sei.

OPTIMISMUS TROTZ UNSICHERER KONJUNKTUR

Mit gut gefüllten Kassen blickt der Sportwagenbauer trotz der unsicheren Konjunktur optimistisch voraus und bekräftigt für das Jahr seines 75-jährigen Jubiläums die Prognose einer operative Rendite im Bereich von 17 bis 19 Prozent - vorausgesetzt, die wirtschaftlich herausfordernden Bedingungen verschärfen sich nicht signifikant. Auch das langfristige Ziel einer Umsatzrendite von mehr als 20 Prozent Marge bestätigte Meschke. Die Märkte seien zwar schwankungsanfällig, der Auftragseingang von Porsche sei über alle Regionen aber robust.

In China, dem nach den USA zweitwichtigsten Markt des Unternehmens, erwartet Porsche eine starke Erholung der Wirtschaft nachdem die Corona-Pandemie weitgehend überwunden ist. Dort sollen mit dem SUV Cayenne ebenfalls höhere Preise durchgesetzt werden.

(Bericht von Jan C. Schwartz und Victoria Waldersee, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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