Reuters

VW bereitet unabhängige Untersuchung in Uiguren-Region vor

20.06.2023
um 17:07 Uhr

Hamburg (Reuters) - Nach Protesten am Rande der Hauptversammlung und Kritik von Investoren bereitet Volkswagen eine unabhängige Untersuchung in seinem Werk in der chinesischen Uiguren-Region Xijiang vor.

Die Sicherstellung guter Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten habe oberste Priorität, erklärte ein Sprecher am Dienstag. "Audits können ein weiterer Schritt sein, dies von unabhängiger Seite überprüfen zu lassen." Die Entscheidung könne aber nur gemeinsam mit den chinesischen Partner SAIC getroffen werden. Man sei "in guten Gesprächen" mit SAIC, um die Möglichkeiten für ein unabhängiges Audit zu prüfen. Zuerst hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.

Der deutsche Autokonzern betreibt die Fabrik in Chinas Westen zusammen mit SAIC. An dem Gemeinschaftsunternehmen sind die Partner je zur Hälfte beteiligt. Aus der Region gibt es seit längerem Vorwürfe wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das Thema dürfte auch beim Kapitalmarkttag von Volkswagen am Mittwoch zur Sprache kommen.

Die Wolfsburger haben mehrfach erklärt, nicht an Menschenrechtsverletzungen beteiligt zu sein. China-Chef Ralf Brandstätter hatte erst im Februar erklärt, auch nach seinem Besuch in Xinjiang habe sich seine Einschätzung nicht geändert. Im Mai demonstrierten Vertreter der uigurischen Minderheit am Rande der Hauptversammlung in Berlin. Auf einem der Plakate hieß es: "Uigurische Zwangsarbeit bei VW beenden".

Der weltweitgrößte Automarkt China hat für Volkswagen große Bedeutung. Die Niedersachsen sind seit knapp 40 Jahren im Reich der Mitte aktiv und betreiben dort zahlreiche Fabriken. Aus den in der Volksrepublik erwirtschafteten Gewinnen finanziert der weltweit zweitgrößte Autokonzern einen großen Teil seines Umbaus zu einem Software-basierten Mobilitätsanbieter.

(Bericht von Jan C. Schwartz. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Volkswagen AG Vz.

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