Berlin (Reuters) - Nach den Zusagen von Chip-Herstellern wie Intel zum Aufbau von Fabriken in Deutschland erwartet Kanzler Olaf Scholz weitere Großinvestitionen.
Es sei ein beeindruckendes Zeichen, dass so viele deutsche und internationale Unternehmen sich für eine Ausweitung ihrer Halbleiter-Produktion in Deutschland entschieden hätten, sagte Scholz am Mittwoch im Bundestag. "Ich weiß von weiteren Vorhaben deutscher Unternehmen und vieler Anderer", fügte er hinzu. Gerade die Investitionen im Halbleiter-Sektor würden Warnungen Lügen strafen, dass Deutschland als Investitionsstandort nicht mehr interessant sei.
Zugleich mahnte Scholz eine aktive Bekämpfung der Inflation an. Die Preissteigerung sei durch weltweite Lieferketten und hohe Energiepreise ausgelöst worden. "Deshalb unterstütze ich sehr die ganze klare Haltung der Zentralbanken, insbesondere der europäischen EZB, gegen die Inflation vorzugehen", betonte Scholz. "Wir können nicht immer weiterleben mit dieser Null-Zins-Situation." Es sei richtig, aktiv gegen die Preissteigerungen zu agieren, fügt er mit Blick auf die jüngsten Zinserhöhungen der EZB hinzu. Das wachsende Zinsniveau sorge zwar anfangs für eine Bremse auf dem Bausektor. Aber auch früher habe man bei hohen Zinsen sehr viel mehr Wohnungen in Deutschland gebaut.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)