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SAP verspricht sich Gewinnschub durch generative KI

21.07.2023
um 08:07 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Mit der Integration Künstlicher Intelligenz (KI) in seine Produkte will SAP das Gewinnwachstum beschleunigen.

Kunden seien bereit, Preisaufschläge von bis zu 30 Prozent zu zahlen, sagte Christian Klein, der Chef des Walldorfer Konzerns, am Donnerstag. "Die Kunden sehen immensen Mehrwert. Dies wird zu einem Anstieg der Buchungen und Einnahmen führen." Er kündigte für Herbst die Vorstellung weiterer KI-Funktionen für die diversen Software-Angebote an. Zu den Cloud-Umsätzen im laufenden Jahr äußerte sich SAP dennoch etwas vorsichtiger.

Klein hatte die KI-Technologie zuvor bereits als Wachstumstreiber identifiziert. Daher beteiligte sich das Unternehmen unlängst für eine ungenannte Summe an den Startups Aleph Alpha, Cohere und Anthropic, die sogenannte Generative KI im Stil von ChatGPT entwickeln. "Wir sind an einem Wendepunkt angelangt, an dem generative KI die Geschäftsabläufe von Unternehmen grundlegend verändern wird", sagte Sebastian Steinhäuser, der die Firmenstrategie von SAP verantwortet, im Zusammenhang mit diesen Investitionen.

GEMISCHTES BILD IM ZWEITEN QUARTAL

Die Zahlen für das abgelaufene Quartal lieferten allerdings ein gemischtes Bild. Der Konzernumsatz und die Cloud-Erlöse blieben mit rund 7,6 beziehungsweise 3,3 Milliarden Euro hinter den Erwartungen zurück. Der Grund hierfür seien Verzögerungen bei einigen Deals, sagte Firmenchef Klein. Der bereinigte operative Gewinn übertraf mit rund 2,1 Milliarden Euro dagegen die vom Unternehmen veröffentlichten Analystenprognosen von Visible Alpha.

Auf dieser Basis hob Europas größtes Softwarehaus das Gesamtjahresziel für das Betriebsergebnis leicht auf 8,65 bis 8,95 Milliarden Euro an. Bei den Cloud-Umsätzen senkte es jedoch das obere Ende der angepeilten Spanne auf 14,2 von 14,4 Milliarden Euro. Das untere Ende blieb bei 14 Milliarden Euro. An der Börse kam dies nicht gut an. SAP-Aktien fielen im Frankfurter Späthandel um 2,7 Prozent. Die in den USA notierten Titel rutschten sogar um mehr als vier Prozent ab.

Einige der Kunden aus dem öffentlichen Sektor setzten wegen der geopolitischen Krisen wieder eher auf klassische Software-Produkte, erläuterte Klein. Am langfristigen Trend zur Cloud ändere sich aber nichts. Außerdem seien die neuen KI-Funktionen nur für Cloud-Kunden erhältlich.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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