London/Frankfurt (Reuters) - Die Schließung des Luftraums über Niger infolge des Militärputschs führt zu Streichungen und Umleitungen von Flügen.
Air France teilte am Montag mit, Flüge von und nach Ouagadougou und Mali, den Hauptstädten der westlichen Nachbarstaaten Nigers Burkina Faso und Mali, seien bis 11. August ausgesetzt. Bei Verbindungen zu anderen Flughäfen in der Region verlängerten sich die Flugzeiten. Auch die Lufthansa und ihre Tochter Brussels Airlines fliegen Umwege um den nigrischen Luftraum, so dass Flüge nach Afrika bis zu dreieinhalb Stunden länger dauerten oder Tankstopps erforderlich seien, erklärten die Airlines.
Die Junta im Niger hatte am Sonntag angekündigt, den Luftraum zu sperren mit der Begründung, die Gefahr eines militärischen Eingreifens sei gestiegen. Die Putschisten hatten ein Ultimatum der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas verstreichen lassen, den Ende Juli gestürzten Präsidenten Mohamed Bazoum wieder einzusetzen.
Airlines machen aus Sicherheitsgründen bereits einen Bogen um den Luftraum über Libyen und den Sudan. Dass Niger nun hinzukomme, erschwere den Flugverkehr zwischen Europa und dem südlichen Afrika dramatisch, erklärte das Flugbeobachtungsportal Flightradar 24.
(Bericht von Joanna Plucinska, Ilona Wissenbach, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)