Düsseldorf (Reuters) - Rheinmetall-Chef Armin Papperger rechnet mit einem weiteren Sondervermögen für die Bundeswehr über das bereits beschlossene Paket von 100 Milliarden Euro hinaus.
"Es wird den Bedarf für ein zweites Sondervermögen geben", sagte der Chef der Düsseldorfer Rüstungsschmiede am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Dies sei seine persönliche Auffassung. Passiere dies nicht, könne die Bundesrepublik beispielsweise die Anforderungen der NATO nicht erfüllen. In Deutschland würden über die kommenden zehn bis 15 Jahre bis zu 350 Milliarden Euro benötigt, um die Bundeswehr wie geplant zu stärken.
Rheinmetall könne dazu viel beitragen, sagte Papperger weiter. Der Konzern sei etwa ein großer Munitionsproduzent. Munition werde dringend benötigt. Aber auch für die Ukraine könne Rheinmetall viel tun, fügte Papperger hinzu. Der Konzern werde etwa voraussichtlich 30 weitere Leopard-Panzer liefern.
Rheinmetall werde in der zweiten Jahreshälfte deutlich an Schwung gewinnen, kündigte der Rheinmetall-Chef an. Er gehe fest davon aus, dass der Konzern seine Jahresziele erreichen könne. Diese sehen vor, dass der Konzernumsatz 2023 auf 7,4 bis 7,6 Milliarden Euro wächst. Die operative Ergebnismarge werde bei rund zwölf Prozent erwartet nach 11,8 Prozent im Jahr 2022. Der spanische Munitionshersteller Expal Systems, den Rheinmetall Anfang August übernommen hatte, ist in der Prognose noch nicht berücksichtigt.
(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)