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Mercedes-Chef - Effizienz ist die neue Währung beim E-Auto

01.09.2023
um 15:07 Uhr

- von Joseph White

Detroit (Reuters) - Mehr Reichweite rausholen aus der Batterie - das ist Mercedes-Chef Ola Källenius zufolge der Clou beim Antrieb der künftigen kompakten Elektroautos der Marke mit dem Stern.

Das erste Fahrzeug auf der neuen Plattform für das Einstiegssegment der Schwaben, die Limousine CLA, werde 30 bis 35 Prozent mehr Reichweite je Kilowattstunde Energie schaffen als die erste Elektroauto-Generation, wie Källenius der Nachrichtenagentur Reuters sagte. "Effizienz ist wirklich die neue Währung, wenn wir auf Elektroautos umsteigen", sagte der Konzernchef in dem am Freitag veröffentlichten Interview.

Ein Konzept des für Anfang 2025 geplanten Serienmodells zeigt Mercedes auf der Automesse IAA in München nächste Woche. Der neue CLA wird das erste von künftig vier Kompaktmodellen auf der neuen elektrischen Antriebsplattform von Mercedes-Benz MMA. Das Auto werde nur zwölf Kilowattstunden (kWh) Strom pro 100 Kilometer verbrauchen und mit einer Batterieladung über 750 Kilometer weit fahren, kündigte Källenius an. Beim elektrischen SUV EQA 350 seien es derzeit 17 bis 18 kWh. Der CLA wäre damit sparsamer als das aktuelle, auslaufende Model 3 von Tesla, das gut 13 kWh verbraucht. Übertragen auf die versinkende Welt des Verbrennungsmotors läge der Spritverbrauch des CLA Källenius zufolge bei einem Liter je 100 km. Das Ein-Liter-Auto war ein Ziel der deutschen Autoindustrie im vergangenen Jahrhundert. Erreicht wurde es von Volkswagen mit dem Kleinwagen XL1, von dem nur 200 Exemplare verkauft wurden.

Reichweite ist ein kritischer Faktor für die Kunden beim Kauf eines E-Autos. Die Hersteller stehen vor der kniffligen Aufgabe, hier mehr zu bieten, ohne dass die Batteriekosten in die Höhe gehen. Mercedes will das für das CLA-Basismodell mit einer kostengünstigen Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP) lösen, die zum ersten Mal bei Mercedes zum Einsatz komme. Um mehr Effizienz zu erreichen, müsse das gesamte System optimiert werden, erklärte Källenius weiter. Das schließe zum Beispiel den Stromverbrauch von Assistenzsystemen oder des großen Bildschirms fürs Infotainment ein.

(Mitarbeit von Ilona Wissenbach; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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